Abgeschlossene GESTALT-Projekte
Implementierung eines bewegungsfördernden Interventionskonzepts zur Prävention demenzieller Erkrankungen in Bayern
GESTALT ist das Akronym für „GEhen, Spielen und Tanzen Als Lebenslange Tätigkeiten“ und erprobte den Transfer eines multimodalen Bewegungsprogramms zur Prävention demenzieller Erkrankungen in die praktische Arbeit von Präventionsanbietern in Erlangen. Im Rahmen von kooperativen Planungsgruppensitzungen wurde das Bewegungsprogramm mit den Partnern geplant, implementiert und evaluiert. Zugleich wurden gesundheitsfördernde Strukturen aufgebaut. Die Teilnehmer mit erhöhtem Risiko für Demenz sollten innerhalb des sechsmonatigen Interventionszeitraums lernen, sich selbstständig und nachhaltig zu aktivieren.
Ziele
Hauptziele von GESTALT waren die Verbesserung physischer, kognitiver und psychosozialer Ressourcen bei älteren Menschen, sowie der kooperative Aufbau von Gesundheitsförderungsstrukturen zur Prävention demenzieller Erkrankungen mit Präventionsanbietern aus Erlangen.
Ein weiteres Ziel bestand darin, den Transfer des Bewegungsprogramms in die praktische Arbeit von lokalen Präventionsanbietern zu erproben sowie die Nachhaltigkeit des Programms mit den beteiligten Kooperationspartnern zu sichern.
Zielgruppen
- Ältere Erwachsene (65-75 Jahren), die ein erhöhtes Risiko für Demenzerkrankungen besitzen, aber bei denen keine derartige Erkrankung diagnostiziert wurde. Risikofaktoren sind u.a. genetische Disposition, Bewegungsmangel, erhöhtes Körpergewicht, Bluthochdruck, verminderte soziale Kontakte, niedriger Bildungsstatus oder Depressionen.
- Ältere Erwachsene (65-75 Jahre), bei denen leichte kognitive Einschränkungen (MCI), aber keine Demenzerkrankung diagnostiziert wurden sowie deren Ehepartner/innen oder Angehörige.
Projektverlauf
Das Pilotprojekt GESTALT umfasste fünf Phasen.
Phase 1
In der ersten Projektphase wurden für das Projekt relevante Organisationen in Erlangen kontaktiert.
Phase 2
In der zweiten Phase wurde innerhalb von vier kooperativen Planungsgruppensitzungen unter aktiver Teilnahme der beteiligten lokalen Partner und Organisationen die Programmumsetzung geplant und ein Maßnahmenkatalog erstellt.
Phase 3 und Phase 4
In Phase drei und vier wurde die kooperative Planung zur Steuerung der Umsetzung weitergeführt.
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- In der dritten Projektphase wurde die Intervention von GESTALT in den jeweiligen Organisationen umgesetzt. Der Prozess der Umsetzung wurde evaluiert.
- In der vierten Phase wurde die Institutionalisierung des Programms im jeweiligen Organisationskontext eingeleitet.
Phase 5
In der fünften und abschließenden Projektphase wurden die nachhaltige Aktivierung der Teilnehmer und die Institutionalisierung von GESTALT evaluiert.
Interventionskonzept
Die Intervention beinhaltet eine nachhaltige körperliche Aktivierung der Probanden. Die Teilnehmer sollen befähigt werden, auch nach Ende der Intervention einen körperlich aktiven Lebensstil aufrecht zu halten. Die Intervention beinhaltet ein 1-3 Mal wöchentlich stattfindendes integriertes Bewegungsprogramm und eine 1-2 Mal monatlich stattfindende telefonische Bewegungsberatung (in den Interventionsmonaten 3-6).
Das Bewegungsprogramm gliedert sich in ein körperliches Trainingsprogramm mit einer Dauer von 60 Minuten und ein anschließendes moderiertes Gruppengespräch von 30 Minuten. Das Bewegungsprogramm wird in den Monaten 1 und 2 des Interventionszeitraums dreimal pro Woche stattfinden und in den folgenden Monaten ein bis zwei Mal pro Woche.
Die Inhalte des integrierten Trainingsprogramms orientieren sich an den Themenfeldern
- Tanz und Bewegung zu Musik,
- Sport und Spiel,
- Bewegung im Alltag.
Es wird eine Integration von kognitiver, physiologischer und sozialemotionaler Stimulierung bei den Teilnehmern angestrebt. Durch die Übungen wird eine circa sechzigprozentige Herzfrequenzbelastung der Teilnehmer erzielt.
Um zu erreichen, dass die Teilnehmer weiterhin selbständig trainieren, werden externe Anbieter bzw. Übungsleiter von Sport- und Bewegungsprogrammen zu den Gruppentreffen eingeladen. Die Trainingsgruppe besucht auch Sporteinrichtungen, die auf das Trainingsprogramm ausgerichtet sind.
Telefoncoaching
Die telefonische Bewegungsberatung setzt ab dem dritten Interventionsmonat ein. Sie soll die körperliche Aktivierung der Teilnehmer hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit unterstützen. Die telefonische Beratung beinhaltet die Erstellung wöchentlicher Bewegungspläne, die Erörterung von Problemen und Erfolgen sowie die Vermittlung von Handlungskompetenzen in Bezug auf Bewegung.
Implementierung und Evaluation eines peer-to-peer Ansatzes zur bewegungsfördernden Prävention demenzieller Erkrankungen im Rahmen des Programms GESTALT unter besonderer Berücksichtigung sozialer Ungleichheit
GESTALT (GEhen, Spielen und Tanzen Als Lebenslange Tätigkeiten), erprobt den Transfer eines multimodalen Bewegungsprogramms zur Prävention demenzieller Erkrankungen in die praktische Arbeit von Präventionsanbietern in Erlangen. Im Rahmen von kooperativen Planungsgruppensitzungen wurde das Bewegungsprogramm mit den Partnern geplant, implementiert und evaluiert. Zudem gelang ein Aufbau von Gesundheitsförderungsstrukturen in Erlangen. Die Teilnehmer, mit erhöhtem Risiko für Demenz, sollen innerhalb des sechsmonatigen Interventionszeitraums nachhaltig an einen aktiven Lebensstil gebunden werden.
Seit Herbst 2012 wurde eine zweite Runde der GESTALT-Intervention unter Aktivierung neuer Teilnehmerinnen und Teilnehmer durchgeführt. Hierbei wurde verstärkt die Zielgruppe der sozial Benachteiligten, körperlich Inaktiven und sozial isoliert lebenden Menschen in den Fokus gerückt. Die Trägerschaft wurde von der Volkshochschule in Erlangen übernommen.
Ziele
Hauptziele von GESTALT sind die Verbesserung physischer, kognitiver und psychosozialer Ressourcen bei älteren Menschen, sowie der kooperative Aufbau von Gesundheitsförderungsstrukturen zur Prävention demenzieller Erkrankungen mit Präventionsanbietern aus Erlangen.
Ein weiteres Ziel ist es, den Transfer des Bewegungsprogramms in die praktische Arbeit von lokalen Präventionsanbietern zu erproben sowie die Nachhaltigkeit des Programms mit den beteiligten Kooperationspartnern zu sichern.
Zielgruppe
Ältere Erwachsene (60 plus), die ein erhöhtes Risiko für Demenzerkrankungen aufweisen, aber bei denen keine derartige Erkrankung diagnostiziert wurde. Risikofaktoren sind u.a. genetische Disposition, Bewegungsmangel, erhöhtes Körpergewicht, leichte kognitive Einschränkungen (MCI), Bluthochdruck, verminderte soziale Kontakte, niedriger Bildungsstatus oder Depressionen. Auch Ehepartner/innen und Angehörige können an der Intervention teilnehmen.
Interventionskonzept GESTALT
Das Interventionskonzept setzt sich aus zwei sich ergänzenden Bereichen, dem Bewegungsprogramm und der Telefonberatung, zusammen.
Bewegungsprogramm
Die Intervention beinhaltet eine nachhaltige körperliche Aktivierung der Probanden. Die Teilnehmer sollen befähigt werden, auch nach Ende der Intervention einen körperlich aktiven Lebensstil aufrecht zu halten. Die Intervention beinhaltet derzeit am Modellstandort Erlangen ein zweimal wöchentlich stattfindendes integriertes Bewegungsprogramm. Dieses gliedert sich in ein körperliches Trainingsprogramm mit einer Dauer von 60 Minuten und in die Stunde integrierte, moderiertes Gruppengespräch von 30 Minuten.
Die Inhalte des integrierten Trainingsprogramms orientieren sich an den Themenfeldern
- Tanz und Bewegung zu Musik,
- Sport und Spiel,
- Bewegung im Alltag.
Es wird eine Integration von kognitiver, physiologischer und sozialemotionaler Stimulierung bei den Teilnehmern angestrebt. Durch die Übungen wird eine circa sechzigprozentige Herzfrequenzbelastung der Teilnehmer erzielt.
Um zu erreichen, dass die Teilnehmer weiterhin selbständig trainieren, werden externe Anbieter bzw. Übungsleiter von Sport- und Bewegungsprogrammen zu den Gruppentreffen eingeladen. Die Trainingsgruppe besucht auch Sporteinrichtungen, die auf das Trainingsprogramm ausgerichtet sind.
Telefoncoaching
Die telefonische Bewegungsberatung soll die körperliche Aktivierung der Teilnehmer hinsichtlich der Nachhaltigkeit unterstützen. Sie beinhaltet die Erstellung von Bewegungsplänen, die Erörterung von Problemen und Erfolgen sowie die Vermittlung von Handlungskompetenzen in Bezug auf Bewegung. Die Beratung findet einmal pro Monat statt.
Hintergrund
Mit dem vorausgehenden durch Gesund.Leben.Bayern. geförderten Projekt GESTALT (GEhen, Spielen, Tanzen Als Lebenslange Tätigkeiten) wurde untersucht, wie ein sechsmonatiges, multimodales und evidenz-basiertes Bewegungsprogramm zur Prävention demenzieller Erkrankungen in die Praxis der Primärprävention implementiert werden kann. Es wurde dabei insbesondere erhoben, welche vorhandenen Strukturen und Organisationen genutzt werden können, um ein derartiges Programm in der Prävention auf breiter Ebene umzusetzen und welche Vernetzungen dazu evtl. initiiert werden müssen. Zentrales Ergebnis dieser Studie ist die Erkenntnis, dass es für einen flächendeckenden Transfer des Programms in die Präventionspraxis von entscheidendem Vorteil wäre, wenn durch eine Reduktion des Programmumfangs der Zugang der Zielgruppe und die Durchführbarkeit für die Anbieter erleichtert und durch eine Anpassung an den im GKV-Leitfaden die Durchführung von den Krankenkassen gefördert werden könnte.
Ziele und Umsetzung
1) Hierfür soll das ursprüngliche, nach Evidenzkriterien entwickelte, 6-monatige GESTALT-Bewegungsprogramm mit bislang 40 Übungseinheiten und einer begleitenden individuellen Telefonberatung angepasst werden. Die wesentlichen Kernelemente sowie das Kernziel von GESTALT – Bindung an wirksame Bewegungsformen zur Vorbeugung von Demenzerkrankungen – bleiben in GESTALT-kompakt erhalten.
2) Darüber hinaus zielt das Projektvorhaben darauf ab eine geeignete Evaluation zu entwickeln und durchzuführen, um die Wirksamkeit des Programms in der stark gekürzten Form nachzuweisen.
3) Parallel dazu soll der Prozess der Zertifizierung des GESTALT-kompakt Bewegungsprogramms eingeleitet und abschließend mit den Evaluationsergebnissen dieser Studie in Hinblick auf das verkürzte Programm untermauert werden.
Zielgruppe
Zielgruppe der Intervention sind ältere Erwachsene (ab 60 Jahre) beiderlei Geschlechts, die ein erhöhtes Risiko für Demenzerkrankungen haben, bei denen aber keine derartige Erkrankung diagnostiziert worden ist. Da körperliche Inaktivität einen wichtigen modifizierbaren Risikofaktor für demenzielle Erkrankungen darstellt und das GESTALT-Programm die körperliche Aktivität der Teilnehmer fördern und langfristig erhalten will, zielt das Projekt besonders auf die Gewinnung von Teilnehmern, die bislang gar nicht, wenig oder nur unregelmäßig körperlicher Aktivität nachgehen. Studien zeigen, dass sich gerade sozial benachteiligte Personen weniger als andere bewegen, weswegen Personen mit geringem Einkommen, niedrigem Bildungsstatus und sozialer Isolation besonders angesprochen werden sollen.
Maßnahmen
Auf Basis der gewonnenen Erfahrungen und einer Re-Analyse der Daten aus den beiden vorhergehenden GESTALT-Projekten soll über eine wissenschaftliche Ausarbeitung, zusammen mit den Experten aus der Präventionspraxis sowie anderen Partnern aus dem Feld, ein kompatibles Studiendesign entwickelt werden, um damit die Wirkung des Programms zu evaluieren.
Zudem soll das ursprüngliche Programm GESTALT, basierend auf den Ergebnissen der Erprobung in der Pilotprojektphase und entsprechend den Anforderungen des DTB an die Zertifizierung eines solchen Programms sowie den Vorgaben des Leitfadens Prävention des GKV-Spitzenverbands, angepasst werden.
Anschließend soll das GESTALT-Programm in der neuen Form durchgeführt und im Rahmen einer kontrollierten Studie auf dessen Wirksamkeit im Bezug auf die Veränderung der körperlichen Aktivität evaluiert werden.
Parallel dazu soll das Trainer-Manual beim DTB eingereicht und die Zertifizierung eingeleitet werden. Anschließend steht GESTALT-kompakt Präventionsanbietern für eine weitere Disseminierung zur Verfügung.